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03.06.22

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HANF - auch eine Nutzpflanze

Die Geschichte der Hanf-Pflanze

Als textile Nutzpflanze wurde Hanf schon circa 7000 v. Chr. genannt. Hanf gilt als die Pflanze für den ersten nachgewiesenen Webstoff. Als stabilste Naturfaser wurde Hanf von den Phöniziern um 1000 v. Chr. für die Herstellung von Segeln und Seilen verwendet. 
Hanf war bis zur zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts die am häufigsten angebaute Feldfrucht. George Washington, der erste Präsident der Vereinigten Staaten, wies seine Gutsverwalter an, großflächig die Hanfpflanze anzubauen. 1619 gab es das erste Gesetz, welches den Hanf-Anbau vorschrieb. Wer dem nicht nachkam, erhielt oft Geld- oder Gefängnisstrafen. Es galt als Verbrechen, Hanf zu exportieren, da man sich seiner Bedeutung bewusst war. 


Das Nahrungsmittel Hanf 

Gegen Hungersnot befahl Karl der Große 800 n. Chr. seinen Untertanen Hanf anzubauen. Die meterhohen stabilen Halme der Pflanzen waren auch durch Unwetter nicht kleinzukriegen. Als hochwertiges Nahrungsmittel waren die Samen sehr wertvoll. Heute ist nachgewiesen, dass Hanfkörner („Hanfnüsse“) alle essentiellen Fettsäuren enthalten. Außerdem enthält Hanfsamen als einziges Nahrungsmittel, Gamma- Linolen-Säure. Diese findet man sonst nur in der Muttermilch. 
Auch als Lampenöl wurde Hanf- Öl verwendet, welches aus den Hanfkörnern gepresst wurde. 


Hanf als Papier 

Aus ökologischer Sicht sollte man heute dringend auf die Papierproduktion auf Hanf- Basis setzen. Man erhält bei der Produktion den 5-fachen Ertrag pro Fläche aus einem Hanf - Feld und die wesentlich länger wachsenden Bäume unserer Wälder müssen nicht abgeholzt werden. 
Gutenbergs Papier für die 1455 n. Chr. erste gedruckte Bibel, sowie Luthers Papier 1517 für die 95 Thesen wurde aus der Hanffaser hergestellt. Qualitativ ist Hanfpapier dem Papier aus Holz weit überlegen, da es sehr viel länger haltbar ist. Benjamin Franklin, ebenfalls Präsident der USA, gründete die ersten Hanf-Papierfabriken in seinem Land. 


Hanf als Zahlungsmittel 

Schon 800 n. Chr. unter Karl dem Großen, konnten Bauern ihre Steuern in Hanfsamen zahlen. Zwischen 1631 und dem frühen 19. Jahrhundert galt Cannabis in weiten Teilen Nordamerikas als gesetzliches Zahlungsmittel. 


Hanf als Rauschmittel 

Die medizinische Nutzung wird bereits im ältesten erhaltenen Arzneibuch der Menschheit, dem chinesischen „Pen Tsao“ 2737 v. Chr. beschrieben. 
Die psychoaktive Wirkung von Hanf wird seit Jahrtausenden genutzt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Cannabispräparate in den Apotheken in den USA und Europa die meistverkauften Arzneimittel. 


Das geplante Ende von Hanf 

Bis zu seinem Anbauverbot in den USA 1938 und in Europa nach dem zweiten Weltkrieg wurden Textilien in nahezu allen Kulturen aus Hanf hergestellt. 
Die maschinelle Baumwollverarbeitung bekam aber immer mehr Gewicht. Nach und nach wurde die Hanfproduktion immer mehr eingeschränkt – zugunsten der neuartigen maschinellen Baumwollproduktion. Die dann folgende Hanf-Prohibition diente wohl ausschließlich den wirtschaftlichen Interessen der Holz-, Baumwoll-, und Pharmaindustrie. 
Nach dem Scheitern der Alkoholprohibition von 1920 standen etwa 8000 Beamte, Polizisten und Kontrollbeamte in den USA ohne Arbeit da, sodass die US-Regierung das eigens eingerichtete Drogendezernat „Federal Bureau of Narcotics“ bei dem im Jahr 1937 beginnenden Kampf gegen den Hanf unterstützte. Dies führte zum damaligen Untergang der Nutzpflanze Hanf. 


Hanf heute 

Aus ökologischer Verantwortung ist es erforderlich Hanf wieder In unseren Alltag zu integrieren und diese Nutzpflanze durch unsere Nachfrage an Produkten, die aus oder mit Hanf hergestellt werden, zu einer ökologischen Alternative zu machen. Es gibt in Deutschland mittlerweile viele sinnvolle Dinge, in denen Hanf mit seinen guten Eigenschaften wirkt: Bettdecken aus Hanf, Bettwäsche aus Hanf, Kissen mit Hanfanteilen gefüllt, Matratzen mit Hanffasern, Matratzenbezüge mit Hanffasern aber auch Nachtwäsche mit Hanfanteilen.



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QUELLEN: Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf ISBN 3-86150-6416 | Info.hempage.de; www.dormiente.de